Eisenstädter Bischof plädierte bei Martini-Festakademie für intensive Bemühungen um evangelische Erneuerung, gemeinsames Christusbekenntnis und starkes Zeugnis der Barmherzigkeit – Superintendent Koch: Aus anfänglichem Gegeneinander in Vergangenheit ist heute Miteinander geworden – Metropolit Arsenios dankte Bischof für Unterstützung bei Klosterbau.
Eisenstadt, 12.11.2018 (KAP) Der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics will in Sachen Ökumene weitere Schritte setzen, um „immer mehr zu einem Füreinander der Konfessionen zu gelangen“. Dazu brauche es intensive Bemühungen um die evangelische Erneuerung, ein gemeinsames Christusbekenntnis und ein starkes Zeugnis der Barmherzigkeit, sagte der Bischof im Rahmen der Martini-Festakademie am Sonntag in Eisenstadt. Nur so könne aus vielen kleinen, aber sehr wichtigen Schritten einmal etwas Großes werden. Anwesend waren bei der Veranstaltung auch Kurienkardinal Kurt Koch, der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis und der evangelische Superintendent Manfred Koch.
Für Superintendent Koch müsse Ökumene in ihrer historischen Entwicklung betrachtet werden: „Ökumene ist im Werden, fand und findet oft auf der Ebene des alltäglichen Zusammenlebens, vor allem unter einfachen Leuten, statt.“ Gerade im Burgenland hätten Christen immer nach Wegen des Miteinanders gesucht, auch in Zeiten von Not und Armut, so der Superintendent.
Der historische Prozess der Ökumene lasse sich als Weg von einem Gegeneinander in der Vergangenheit über ein Nebeneinander hin zu einem Miteinander beschreiben. Ein erster wichtiger Schritt sei der von Altbischof Paul Iby ins Leben gerufene Ökumenische Sozialfonds gewesen. „Riesenschritte“ habe die Ökumene im Burgenland dann durch Bischof Zsifkovics gemacht. „Davor war etwa die orthodoxe Kirche im Burgenland so gut wie nicht vorhanden. Heute gibt es tragende Pfeiler, auf denen wir im Burgenland weiterbauen können“, erläuterte Koch. Dazu gehörten gemeinsame Pfarrtage, die gemeinsame Pilgerfahrt ins Heilige Land, die beiden von Bischof Zsifkovics und Koch verfassten Hirtenbriefe und das Treffen der katholischen Bischofskonferenz mit den Spitzen der evangelischen Kirche in Rust.
Der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios sprach von einer „großen Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft“, mit der „unsere katholischen und evangelischen Brüder im Glauben uns Orthodoxe begegnen“. Sichtbar sei das besonders beim Bau des ersten orthodoxen Klosters in Österreich geworden, das derzeit im burgenländischen St. Andrä am Zicksee entsteht. Das Grundstück dafür hatte Bischof Zsifkovics zur Verfügung gestellt und auch der Papst spendete im Frühjahr 100.000 Euro für das Kloster.
Dankbar sei er auch für die „Unterstützung unserer katholischen Schwestern und Brüder“ bei der „Organisation des liturgischen und pastoralen Lebens unserer Gemeinden“. Als besonderes Beispiel führte der Metropolit die Schenkung einer Kirche in Leoben an: „Dass der Orden der Redemptoristen uns eine Kirche geschenkt hat, ist sicher ein weltweit einmaliges Beispiel gelebter Ökumene.“ Spannungen und Schwierigkeiten könnten am besten durch „persönliche Beziehungen und Begegnungen aus der Welt geschafft werden“. Denn genau darin – in der persönlichen Begegnung – sehe er die Ökumene primär verortet.
Quelle: www.kathpress.at / Mit freundlicher Genehmigung von Herrn MMag. Georg Pulling
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