Mit der Göttlichen Liturgie in der Kapelle des heiligen Bartholomäos feiert die Bruderschaft des orthodoxen Klosters Maria Schutz am 6. Januar 2024 ab 7 Uhr morgens das Hochfest der Theophanie, was „Erscheinung Gottes“ bedeutet. Das liturgische Gedenken am 6. Januar konzentriert sich auf die Taufe Christi im Jordan und die Offenbarung der allheiligen Dreifaltigkeit. Im Mittelpunkt der gläubigen Betrachtung des Festcharakters steht die Offenbarung des Gottessohnes Jesus Christus durch die Stimme des Vaters und die Herabkunft des Heiligen Geistes in Form einer Taube. Das Gedenken an die Taufe Jesu Christi im Jordan kommt in der orthodoxen Tradition besonders durch die sogenannte Große Wasserweihe zum Ausdruck. Der Gottesdienst der Theophanie samt Großer Wasserweihe wird von der Bruderschaft des Klosters gehalten werden.
Große Wasserweihe erinnert an die Taufe Jesu Christi
Durch die Taufe Jesu Christi im Jordan wurde laut orthodoxer Theologie das Wasser dieses Flusses und aller Gewässer weltweit gesegnet. Deshalb werde, wie orthodoxe Theologen betonen, mit der Großen Wasserweihe die gesamte Schöpfung gesegnet. Die Große Wasserweihe sei somit auch ein Zeichen für den Einsatz der Christen für die Bewahrung der Schöpfung. Den zeremoniellen Höhepunkt der Großen Wasserweihe stellt das Segensgebet und das anschließende dreimalige Untertauchen des Kreuzes im Wasser dar. Vielerorts gehört es zur Tradition, dass die anwesenden Gläubigen das gesegnete Wasser in Flaschen abfüllen und mit nachhause nehmen. Sie segnen damit ihre Familie, ihre Häuser oder Wohnungen, die Haustiere und besondere Habseligkeiten.
Aktueller Wasserstand des Zicksees lässt derzeit keine Wasserweihe zu
In den Jahren 2016 bis 2020 wurde diese Große Wasserweihe am Zicksee durch Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria gefeiert. Nach einer coronabedingten Pause und der vollständigen Austrocknung des Sees im Jahre 2022 fand 2023 eine Große Wasserweihe direkt im staubtrockenen Seebett statt, bei der auch für ein Ende der Wasserknappheit gebetet worden war. Der überdurchschnittliche Niederschlag der letzten Wochen hat dazu geführt, dass der Zicksee wieder an Feuchtigkeit gewonnen hat und an mehreren Stellen mit wenige Zentimeter tiefen Lacken benetzt ist. Ein Betreten des Sees wie im letzten Jahr wäre daher derzeit nur mit entsprechendem Schuhwerk (wie z. B. Gummistiefeln) möglich. Andererseits ist aber eine Große Wasserweihe am Zicksee wie vor 2022 im Moment leider auch nicht machbar, da das Werfen des Kreuzes in den überwiegend feucht-schlammigen Seeboden dem Charakter einer würdevollen Weihehandlung wohl kaum gerecht werden könnte. Zudem hat sich die Bruderschaft des Klosters entschlossen bei den bedeutensten liturgischen Feiern ihrer eigentlichen Heimatgemeinde Sankt Andrä am Zicksee wie bisher treu verbunden zu bleiben und ist auf gut gemeinte Vorschläge, mit der Großen Wasserweihe an noch vorhandene Gewässer in der näheren Umgebung auszuweichen, erst gar nicht eingegangen. Statt dessen werden die Mönche im Kloster weiterhin unbeirrt für ein nachhaltiges Ende der Trockenheit in der gesamten Region beten.
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