„Für uns orthodoxe Christen hat der Krieg keinen Platz in der Welt und kann nicht gerechtfertigt werden.“ – Das betont Metropolit Arsenios (Kardamakis) in seinem Beitrag im neuen Kirchenkalender 2023 der griechisch-orthodoxen Metropolis von Austria. Hass, Tod, oder Flucht als Folgen des Krieges könnten in keinem Fall dem Willen Gottes entsprechen. „Beten wir für den Frieden und setzen wir uns für den Frieden ein“, so der Appell des Metropoliten an die Gläubigen im Blick auf das Jahr 2023.

Der zweisprachige Kirchenkalender der Metropolis ist heuer ganz dem Friedensthema gewidmet und steht unter dem Motto „Der Friede als Gut und Geschenk Gottes an den Menschen“. Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel betont in seinem Vorwort die Rolle der Religionen für den Frieden. „Es braucht den Dialog und den Frieden zwischen den Religionen. Die gegenseitige Annäherung und die Zusammenarbeit zwischen den Religionen bringt ein Klima hervor, das dem Frieden zuträglich ist und das Vertrauen auf die Kraft des Dialogs stärkt“, so der Patriarch.

In allen Religionen gebe es Motivationen, nicht nur den inneren persönlichen Frieden zu leben, sondern auch zur Förderung des Friedens in der Welt beizutragen, „um Hass und Gewalt in den zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Beziehungen hinter sich zu lassen. Der innere und der gesellschaftliche Friede sowie die Gerechtigkeit sind zwei Seiten einer Medaille“.

Der ökumenische Patriarch verweist auch auf das panorthodoxe Konzil von Kreta im Jahr 2016. Im Dokument „Der Auftrag der Orthodoxen Kirche in der heutigen Welt“ heißt es wörtlich: „Die Kirche Christi verurteilt generell den Krieg, den sie als Folge des Bösen und der Sünde in der Welt betrachtet.“ Folglich sei der Angriff Russlands auf die Ukraine nicht hinnehmbar und „ein blutiger und brudermordender Krieg“. Und: „Wir bemühen uns und beten um eine rasche Lösung dieser Invasion und für die Wiederherstellung des gerechten ‚Friedens.“

Ein Reihe von Beiträgen mit biblischen und liturgischen Betrachtungen, Zitate von Kirchenvätern und Texte von zeitgenössischen Bischöfen und Theologen vertiefen das Friedensthema im Kirchenkalender. Illustriert ist der Kalender mit Bildern und Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen der griechischen Nationalschulen in Wien, Graz und Salzburg.

Der Kalender enthält u.a. auch eine Auflistung aller orthodoxen Feiertage des Jahres sowie die Kontaktdaten der Gemeinden, Kleriker und Mitarbeiter der Metropolis von Austria und des Exarchats von Ungarn.

Quelle: kathpress.at

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