Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause findet am Samstag, den 18. Februar 2023 um 10:30 Uhr wieder eine Wasserweihe am Zicksee statt. Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria wird am Strand des St. Andräer Badesees zum sechsten Mal Wasser weihen, nachdem er dies bereits in den Jahren 2016 bis 2020 regelmäßig gemacht hatte. Erstmals überhaupt könnte die Wasserweihe allerdings in diesem Jahr an einem komplett ausgetrockneten See stattfinden. Der Zicksee ist nämlich im Sommer 2022 gänzlich ausgetrocknet und bis heute vollkommen wasserfrei.
Ein kleines Becken gefüllt mit Wasser wird dabei das Seewasser ersetzen, um so die Wasserweihe überhaupt erst zu ermöglichen. Die liturgische Feier soll zudem mit einem Gebet und einer Fürbitte für das Ende der Trockenheit und der Wiederherstellung des Zicksees ergänzt werden. Nach der Weihe werden sich Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria und der Bürgermeister der Marktgemeinde Sankt Andrä am Zicksee, Michael Schmidt, mit Grußworten an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Feier wenden. Mit einer einzigen Ausnahme (2020) nahm auch stets der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics an der Wasserweihe am Zicksee teil.
Mit der Weihe des Wassers gedenkt man in der orthodoxen Tradition der Taufe des Herrn im Jordan. Dabei wird nicht nur das Wasser, sondern die gesamte Natur gesegnet. Gleichzeitig wird auch für das Land und seine Menschen, für alle Notleidenden und Schutzsuchenden gebetet. Die Wasserweihe ist Teil des orthodoxen Gottesdienstes, der sogenannten „Göttlichen Liturgie“, die in St. Andrä am Zicksee zuvor im Kloster (ab 08:30 Uhr) gefeiert wird. Das dreimalige Versenken eines Holzkreuzes im Wasser durch Seine Eminenz Metropolit Arsenios (Kardamakis) stellt für gewöhnlich den Höhepunkt der feierlichen Zeremonie dar.
In St. Andrä am Zicksee war dieses Ritual bis zum Ausbruch der COVID-19-Pandemie bereits zur Tradition geworden und ein fixer Bestandteil des örtlichen Eventkalenders. Jedes Jahr fand die Feier dort rund um die „Weltgebetswoche für die Einheit der Christen“ statt und durfte auch als Zeugnis „gelebter christlicher Einheit“ verstanden werden. Sowohl orthodoxe als auch nichtorthodoxe Christen nahmen alljährlich an der Feier am Zicksee teil und bekundeten so ihr Verständnis von christlicher Einigkeit. Den Abschluss der Wasserweihe am Zicksee bildete stets eine kleine Agape beim nahegelegenen Gasthaus Seeblick, zu der die „Freunde des Klosters Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee“ luden. Laut Vereinsobmann Martin Brasch soll dies auch in diesem Jahr wieder angeboten werden.
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MeinBezirk.at
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