Griechisch-orthodoxer Metropolit und Abt des Klosters Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee: Verstorbener früherer Papst war „Theologe von bleibender Bedeutung“ und auch „leuchtendes Vorbild“ durch seine jahrelange Vorbereitung auf den Tod

Für den geistigen Brückenbau zwischen katholischer Kirche und Orthodoxie hat der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) den am Samstag verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. gewürdigt. „Seine profunde wissenschaftliche Auseinandersetzung und Kenntnis der Väter der Kirche führten ihn zu einer besonders tiefen und ökumenischen Verbundenheit mit der Orthodoxen Kirche, die Zeit seines Lebens andauerte“, erklärte der Metropolit von Austria und Exarch von Ungarn und Mitteleuropa gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. Mehrere bedeutende Begegnungen seien daraus erwachsen, darunter auch mit dem ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.

Benedikt XVI. sei „nicht nur ein großer Papst, sondern auch ein Theologe von bleibender Bedeutung“ gewesen, betonte Arsenios, der im Besonderen auch auf die Zeit seit dem Amtsverzicht des Papstes aus Deutschland 2013 verwies. Dieser Schritt habe aufgezeigt, „dass er ein Mann Gottes war, der sein ganzes Leben als Opfer und Hingabe an Gott verstanden hat“. Ein „leuchtendes Vorbild“ bleibe Benedikt auch durch seine „intensive und aufrichtige Vorbereitung auf seine Begegnung mit dem ewigen Richter“, die fast zehn Jahre lang im Gebet und in der Stille geschehen sei. Nun sei der emeritierte „am Ende der irdischen Pilgerreise angekommen“.

Quelle: Kathpress

Benedikt XVI. und Bartholomaios I. 2005 in Istanbul 

Weblink:
Die Stellungnahme S. Em. Metropolit Arsenios im Wortlaut auf der Webseite der Metropolis von Austria